Supervision & Coaching ist eine arbeits- und berufsbezogene Beratung, in der es um die reflexive Bearbeitung von fachlichen Themen, von professionellem Handeln sowie von Beziehungen und Konflikten im Kontext der Arbeit geht.
Diese Reflexionsarbeit führt zu mehr Klarheit über Aufgaben, Zuständigkeiten, über die eigenen Rollen und über die jeweilige Arbeits- und Kommunikationskultur.
Wenn Menschen zusammenkommen, kommt es nicht selten zu Reibungspunkten, an denen Macht- und/oder Interessenkonflikte entstehen können. Im Supervisionsprozess wird ein vertrauensvoller Rahmen geschaffen, um Konflikte zu bearbeiten und um Lösungen auszuhandeln.
Supervision zielt darauf die Handlungsfähigkeit zu erhalten und Handlungsräume zu erweitern und trägt zur kontinuierlichen Professionalisierung von Fachkräften bei.
Historisch gewachsene Macht- und Ungleichheitsverhältnisse, wie unter anderem Rassismus, Ableism, Sexismus, Klassismus prägen gesellschaftliche Strukturen und sind zutiefst eingelassen in unserem Kollektivbewusstsein.
Dies schlägt sich nieder in unserem Handeln auf institutioneller wie auch auf individueller Ebene und beeinflussen die Lebenschancen, die Arbeitsmöglichkeiten, die Arbeitsbedingungen sowie den Arbeitsalltag vieler Menschen - im Sinne von Bevorzugung bzw. Benachteiligung, von Ein- und Ausschluss, von Ermöglichen und/oder Behindern.
Benachteiligung in der Arbeitswelt zeigen sich beispielsweise in der geschlechterspezifischen Disparität in der Entlohnung, oder in der Weise wie das Wissen und die Kompetenzen von marginalisierten Menschen abgewertet bzw. aberkannt werden etc.
Diese verschiedenen Aspekte und Ebenen werden im Rahmen meiner Praxis - insofern es Sinn macht und hilfreich erscheint - für ein ganzheitlicheres Verstehen von Themen und Konflikten sowie von professionellem Handeln im Arbeitskontext zur Analyse herangezogen.
In Deutschland schützt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Beschäftigte beim Zugang zur Arbeit sowie in der Ausübung ihrer Tätigkeit vor Ungleichbehandlung durch Arbeitgeber*innen sowie durch anderen Beschäftigten.
Diese rechtlichen Vorgaben beziehe ich als handlungsleitende Grundlagen auf Organisationen und Teams, auf die Nutzer*innen von Angeboten und Dienstleistungen von Institutionen sowie auch auf meine eigene Praxis.
Diskriminierungssensibilität bedeutet jedoch über die bestehenden rechtlichen Vorgaben hinaus zu gehen, um weitere Aspekte und Dimensionen unterschiedlicher Erfahrungen und Lebenswelten berücksichtigen zu können:
Das Wort Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Wunde.
Situationen, in denen zu viel, zu schnell gleichzeitig passieren und in denen es währenddessen und/oder unmittelbar danach an adäquater Unterstützung fehlt, können traumatisierende Folgen haben - beispielsweise ein Unfall, eine plötzliche oder chronische Erkrankung, Diskriminierungs- oder Mobbingerfahrung etc.
In der Folge können wir - unser Körper und unser Nervensystem - bei wahrgenommener oder antizipierter Gefahr, in einen Kampf-, Flucht-, oder Einfrier-Modus übergehen. Diese reflexartigen Reaktionen stellen im Grunde genommen einen Schutzmechanismus dar.
Dabei kann mitunter eine Diskrepanz vorliegen zwischen der wahrgenommenen oder antizipierten und der „realen“ Gefahr; Wir reagieren im Hier und Jetzt auf vergangene Situationen, Erfahrungen und/oder Personen.
Situationen, in denen wir uns überfordert und ausgeliefert fühlen können Gefühle von Ohnmacht und Scham hervorrufen sowie langfristig eine erhöhte Wachsamkeit, Selbstzweifel, Sprachlosigkeit etc. auslösen.
Trauma kann sich manifestieren auf der kollektiven, auf der intergenera-tionalen und/oder auf der individuellen Ebene.
Traumainformiertes Arbeiten bedeutet im Prozess zu entschleunigen, einen sicherheitsgebenden Rahmen zu schaffen, nicht zu pathologisieren, nicht zu viktimisieren, Mitgefühl für sich selbst zu kultivieren, Verbindung wieder herstellen zu den eigenen Gefühlen, Emotionen und Wahrnehmung, durch Versprachlichung, Visualisierung und Symbolisierung etc.
Achtsamkeit ist eine Praxis der Entschleunigung, des Innehaltens und des tiefen Schauens, bei der wir uns Gewahr-Werden werden darüber was und wie wir fühlen, denken, agieren und reagieren.
Achtsamkeit im Arbeitsleben zu kultivieren, hilft uns dabei mit einer Haltung von Akzeptanz und Selbstfürsorge zu arbeiten sowie Überbelastung vorzubeugen.
“Awareness is like the sun. When it shines on things, they are transformed.”
“Bewusstheit ist wie die Sonne. Wenn sie ihr Licht auf Dinge wirft, werden diese transformiert.“ – Thích Nhất Hạnh
Copyright © 2025 by Anh Ngô